Kurzinfo Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik
Der duale Bachelorstudiengang „Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik“ ist ein interdisziplinärer, methodisch ausgerichteter Studiengang an der Schnittstelle von Architektur, Bauingenieurwesen und Energie- und Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt auf Versorgungstechnik, Grünen Technologien (insbesondere Erneuerbare Energiesysteme, Speicher- und Wasserstofftechnologie) und Gebäudetechnik (elektrische Gebäudetechnik, Sanitär-, Heiz-, Kälte- und Klimatechnik, Gebäudeautomation) einschließlich deren Integration in Neubauten und deren Modernisierung in Bestandsbauten.
Die Zulassungsvoraussetzung für ein duales Bachelorstudium an htw saar und ASW bilden die allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachhochschulreife (Fachabitur) oder die fachgebundene Hochschulreife. Weitere Zulassungsmöglichkeiten und Sonderregelungen finden Sie hier.
Studiengang Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik (Bachelor of Engineering)
Leitidee
Der immer schneller fortschreitende Klimawandel, der die Lebensgrundlagen der jetzigen und zukünftigen Generationen schmälert, erfordert ein schnelles Umdenken und einen raschen Technologiewandel von vormals billigen, fossilen Rohstoffen hin zu Grünen Technologien wie erneuerbaren Energiesystemen sowie Speicher- und Wasserstofftechnologien. Entsprechende regionale Projekte wie die Defossilisierung der saarländischen Stahlindustrie und die Wasserstoffstrategie der Landesregierung zeugen von diesen Anstrengungen, Klimaneutralität durch nachhaltigen Strukturwandel in den Wirtschaftsprozess zu verankern. Diese Entwicklung darf an der Bauwirtschaft als einem bedeutenden Teil der Gesamtwirtschaft nicht vorbeigehen, und hier spielen die Gebäude- und Versorgungstechnik wie beispielsweise die Heiz-, Kälte-, Klima- und Sanitärtechnik sowie elektrische Energiesysteme (z.B. ausgelegt auf den Betrieb mit sehr hohem Anteil erneuerbarer Energiesysteme) und Gastechnik (z.B. Versorgung mit Wasserstoff oder Biogas) eine sehr wichtige Rolle.
Ein weiterer Megatrend ist die Elektrifizierung (e-Mobilität) und die verstärkte Vernetzung und Digitalisierung, was sich nicht nur in einer immer wichtiger werdenden, elektrischen Gebäudetechnik niederschlägt, sondern sich auch in der verstärkten Gebäudeautomation ausdrückt.
Für Neubauten mögen diese notwendigen Veränderungen umsetzbar sein, aber in Bestandsbauten stößt man an finanzielle und bisweilen auch an Grenzen hinsichtlich des Zusammenspiels von Gebäudehülle und -technik. Hier gilt es neue, bezahlbare Antworten zu finden.
Dieser technologische Umbruch in einem solch komplexen Technologiefeld wie der Gebäudetechnik wird jedoch erschwert durch den akuten Mangel an qualifizierten Ingenieuren/innen, dem wir, die Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen und die ASW gGmbH, entgegentreten wollen.
Zielsetzung
Mit dem erfolgreichen Abschluss (Bachelor of Engineering) des Studiums erwerben Sie nicht nur Ihren ersten berufsqualifizierenden Abschluss, sondern Sie sind optimal auf Ihre berufliche Tätigkeit als Fach- und Führungskraft vorbereitet bei der Entwicklung von Technologien der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) bei Herstellerfirmen sowie bei der Auslegung der Gebäudetechnik und bei der Planung und Koordinierung von TGA-Projekten in Planungsbüros, staatlichen Behörden und ausführenden Firmen sowie im Facility Management großer öffentlicher oder privatwirtschaftlicher Gebäude bzw. von Industrieunternehmen. Als Generalist/in können Sie sich selbst bei den gegenwärtig großen Veränderungen (Megatrends) z.B. durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit sehr gut zurechtfinden und dazu Ihren Beitrag leisten.
Der Abschluss qualifiziert in hervorragender Weise für ein aufbauendes Masterstudium (z.B. Master Engineering und Management (Studienschwerpunkt: Verfahrenstechnik); Master Wirtschaftsingenieurwesen).
Inhalte
Ausgehend von den mathematischen‐naturwissenschaftlichen Grundlagen in höherer Mathematik, Experimentalphysik und allgemeiner Chemie (1. und 2. Semester), erwerben die Studierenden im versorgungstechnischen Teil des Studiums breit angelegte Kompetenzen in Technischer Mechanik (mit Fluidmechanik), Thermodynamik (Einführung in die Wärmeübertragung), Elektrotechnik (mit elektrischen Antriebssystemen), Werkstoffkunde und Konstruktionstechnik (1. bis 3. Semester). Der Bereich der Architektur und des Bauingenieurwesens ermöglicht den Studierenden den Aufbau von Kompetenzen zu Baukonstruktion, Baustofftechnologie, Bauphysik und nachhaltigen Gebäudekonzepten sowie zu Baumanagement und -betrieb (1. bis 4. Semester). Im Bereich „Digitalisierung“ erlangen Sie umfassende Kompetenzen bzgl. angewandter Informatik und Industrie 4.0 mit Big Data, cyberphysischen Systemen und künstlicher Intelligenz.
Im Kern- und Schwerpunktbereich (3. bis 6. Semester), die auf die integrierte nachhaltige Gebäudetechnik ausgerichtet sind, vertiefen sich die Studierenden neben Thermodynamik der Apparate und Maschinen und Thermodynamik der Mischungen studiengangspezifisch in Heiz-, Kälte- und Klimatechnik einschließlich Gastechnik (z.B. für Biogas oder Wasserstoff), in elektrischer Gebäudetechnik und Automatisierungstechnik (Grundlagen und Gebäudeautomation) einschließlich elektrischer Energiesysteme sowie in Erneuerbaren Energiesystemen.
Zusätzlich zur durchgängigen Integration der Themen "Energieeffizienz", "Nachhaltigkeit" und "CO2-Neutralität" besteht im Wahlpflichtbereich (5. Semester) die Möglichkeit, sich in Speichertechnologien und Wasserstofftechnologie zu vertiefen.
Die Studierenden erlangen somit umfassende Kompetenzen, komplexe Aufgaben- und Problemstellungen der integrierten nachhaltigen Gebäudetechnik ganzheitlich zu betrachten und zu lösen, wobei ihnen der ergänzende Erwerb überfachlicher Kompetenzen in Englisch, Baumanagement, Projektmanagement in der TGA-Planung und wissenschaftlichem Arbeiten zugutekommt.
Grundlagenbereich | Kernbereich | Schwerpunktbereich |
---|---|---|
Mathematik, Experimentalphysik und Allgemeine Chemie | Praxismodul I und II mit Präsentationstechnik | Praxisprojekt und Projektmanagement in der TGA-Planung |
Informatik, Digitalisierung und Industrie 4.0 | Thermodynamik der Apparate und Maschinen | Praxisarbeit und wissenschaftliches Arbeiten |
Statik, Festigkeitslehre und Fluidmechanik | Thermodynamik der Mischungen | Erneuerbare Energiesysteme |
Thermodynamik mit Einführung in die Wärmeübertragung | Heiztechnik | Speichertechnologie |
Elektrotechnik und elektrische Antriebssysteme | Kältetechnik | Wasserstofftechnologie |
Werkstoffkunde und Baustofftechnologie | Klimatechnik | Bachelorarbeit |
Konstruktionstechnik (mit CAD-Anwendung) im Apparate- und Maschinenbau | Gastechnik | |
Baukonstruktion (mit CAD-Anwendung) | Elektrische Gebäudetechnik | |
Bauphysik | Elektrische Energiesysteme | |
Nachhaltige Gebäudekonzepte | Mess- und Regelungstechnik | |
Baubetrieb und -management | Elektronik | |
Englisch | Gebäudeautomation |
Struktur und Ablauf
Ein duales Studium umfasst zwei Lernorte: Die ASW für die Theorie und das Unternehmen für die Praxis. Dadurch findet ein systematischer Transfer der gelernten theoretischen Inhalte auf die praktischen Problemstellungen im jeweiligen Unternehmen statt. Dies führt bei Absolventen/innen zu hoher beruflicher Handlungskompetenz, die junge Menschen sehr gut auf die Herausforderungen ihres Berufslebens in einer komplexen, globalisierten und digitalisierten Wirtschaft vorbereitet.
Ein klar strukturiertes Blockphasenmodell zur optimalen Verzahnung von Theorie und Praxis, auf die der Studienbetrieb exklusiv zugeschnitten ist, ist dabei ein wichtiges Merkmal dieses speziellen Studienmodells.
Info-Folder zum Download:
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Metz
Geschäftsführer & Studienleiter / Studiengangkoordinator Technik
Tel. (0 68 21) 9 83 90 - 0
Prof. Dr. Jan Christoph Gaukler
Stellvertretender Studienleiter / Studiengangkoordinator Technik
Tel. (0 68 21) 9 83 90 - 0